04/2011 Deutches Ärzteblatt

X-ART

Die verborgene Realität entdecken
Christian Lauer gestaltet aus Röntgenbildern farbige Bilderlandschaften

Ein deutscher Radiologe, der seit 30 Jahren in Belgien wohnt und arbeitet, beschäftigt sich seit Jahren mit der Idee einer Fusion von Kunst und Medizin. Mit seinem X-ART-Projekt hat Dr.med. Christian Lauer eine Möglichkeit gefunden,neue Interaktionen des Menschen und seiner Anatomie zu entdecken.

Die Arbeiten, die ausschließlich auf computertomografischen Untersuchungen basieren, zeigen in einer großen Farbenfreude die unbekannte anatomische Realität, die er als Künstler frei und offen gestaltet - während er als Radiologe verplichtet war, nach Gewißheit und Präzision zu streben. Das Erstellen eines Röntgenfotos fragt technische Kenntnis, daneben bestimmt die Software des Gerätes weitgehend selbst das Resultat. Ästhetische Apekte werden bei der Bildenstehung nicht berücksichtigt Die technische Perfektion und die gezielte Fragestellung optimierenden das Untersuchungsergebnis.

Lauer gebraucht als Künstler die Magie des Bildes - eine im radiologischen Prozedere unübliche Methode. In den neuen X-ART-Bilderlandschaften sind anatomische Strukturen verborgen, die im ersten Augenblick nicht erkannt werden und nur durch Analyse ihre Geheimnisse preisgeben. Christian Lauer zwingt uns so, die Arbeitsweise eines Radiologen anzuwenden: Die verborgene Realität zu entdecken.
Die Verarbeitung der radiologischen Bilder beginnt bereits am Scanner selbst, wo durch Zusatzprogramme Detailaspekte der menschlichen Anatomie versteckt werden.Danach werden die radiologischen Bilder auf einem Computer nachgearbeitet.Für seine Druckarbeiten gebraucht Lauer das patentierte Digigraphiesystem, das einen hochqualitativen Kunstdruck ermöglicht.Diese Prints werden schlußendlich auf Aluminiumplatten fixiert und mit Plexiglas weiterverarbeitet.Die initiale Inspiration zu seinen Arbeiten lieferte das tägliche Leben eines Radiologen, in dem man viele Male hinter Patienten herläuft, die gerade selbst ihre neusten Untersuchung begutachten und dann die Röntgenbilder nach 2-3 Sekungen wieder zurück in den Umschlag stecken...... weil sie doch nichts davon begreifen. Radiologie auf eine andere Weise zugänglich zu machen und dadurch das Interesse und die Phantasie des Betrachters zu wecken, war die Herausforderung.

Zwischenzeitlich haben seine Arbeiten im In- und Ausland reges Interesse und Neugier geweckt mit diversen Ausstellungen in Brüssel, Gent, Antwerpen, Barcelona, Rom und Berlin.

"Art in Radiology" ist ein Beispiel, das deutlich macht, daß die Kunst der Fotografie ein dynamischer und innovativer Proces ist, der Ideen eine Form kann geben, die zu vollständigen neuen Bildeindrücken führt. Die Ausgangsbasis dieser Arbeiten sind Röntgenbilder, das Endresultat ein Spiegel der universellen Elemente des Menschen.

Christian Lauer ist in diesem Jahr von der Organisation des Europäischen Röntgenkongresses in Wien eingeladen worden, seine Arbeiten während des ECR Anfang März in einer Ausstellungen zu präsentieren.

Im Juli 2011 wird X-ART während des Deutschen Röntgenkongresses in Hamburg zu sehen sein.

Kontakt: pc.lauer@skynet.be / www.art-in-radiology.be